Montag, 27. Juni 2011

Shadows of the Damned

Die Kooperation vieler bekannter Persönlichkeiten der japanischen Spieleszene bringt uns Shadows of the Damned. Executive Director Suda51 (No More Heroes), Creative Producer Shinji Mikami (Resident Evil) und Komponist Akira Yamaoka (Silent Hill) stehen für Qualität und das soll bei Garcia Hotspurs Trip in die Hölle in Shadows of the Damned natürlich auch so sein.

Shadows of the Damned
(EA)

VÖ: 23.06.2011
Genre: Action, TPS, Horror

USK: 18
PEGI: 18+

Amazon: 63,99€ Joypoint: 64,90€
gekauft am 25.06.11 für 52,00€


Trailer:




Beschreibung:

Shadows of the Damned hat eine ganz klassische Story, denn wie so oft wird die Freundin des Protagonisten vom Herrscher des Bösen gekidnappt. In diesem Fall heißt der Protagonist Garcia Hotspur und ist Dämonenjäger. Stilsicher ist er von oben bis unten tätowiert und hat einen mexikanischen Akzent, der besonders bei seiner Leseschwäche und den wüsten Beschimpfungen gut rüberkommt. Seine Freundin, Paula, hat er damals im Müllcontainer gefunden... Dass das Alles nicht ernst zu nehmen ist, sollte jedem potentiellen Käufer bewusst sein, denn auch daran erkennt man die Handschrift von Director Suda 51. Mit vielen kleinen, liebevollen Details macht sich das Spiel über sich selbst lustig und kann den Spieler – der für diese Art von Humor empfänglich sein muss – trotz der pseudo-düsteren Handlung immer wieder zum Lachen bringen. Das soll nicht heißen, dass es sich aber grundsätzlich um einen Horror-/Survival-Shooter handelt, der in vielen Teilen von Resident Evil inspiriert scheint. Das ist der Anteil von Shinji Mikami und es fehlt noch das schicke Sounddesign von Akira Yamaoka, der es ebenfalls schafft, mit kleinen musikalischen Feinheiten für eine gute Stimmung zu sorgen.
Zurück zur Story: Nüchtern betrachtet handelt es sich um eine Umsetzung der göttlichen Komödie, denn nachdem Paula gekidnappt wurde, macht sich Garcia Hotspur auf, um immer tiefer in die Hölle vorzudringen und seine Geliebte zu retten. Dabei stellen sich im aber (zum Glück) nicht die bereits aus Dante‘s Inferno bekannten Figuren gegenüber, sondern völlig neue Kreationen.
Dabei spielt sich Shadows of the Damned als Third Person Shooter ziemlich genau wie Resident Evil 5; selbst die Perspektive beim Zielen mit Laseraufsatz ist die selbe. Neu ist allerdings, dass es im Grunde nur eine Waffe gibt: Johnson, der kleine schwebende Totenkopf und dämonische Begleiter von Garcia. Er wandelt nicht nur immer auf dem sehr schmalen Grad zwischen lustig und nervend, sondern eignet sich bestens sowohl als Fackel als auch als Waffe(n). Zu Beginn des Spiels kann er sich zwar nur in zwei Waffen verwandeln, doch damit gibt es immerhin schon mal eine Pistole und eine Shotgun. Im Laufe des Spiels kommt noch ein Maschinengewehr hinzu und alle Waffen erhalten von Zeit zu Zeit ein Upgrade, mit dem neue Fähigkeiten hinzukommen. Trotz dämonischer Kräfte, gibt es nicht unendlich viel Munition, sondern diese findet sich in Kisten, Fässern und wird von Gegnern fallengelassen. Doch selbst, wenn mal keine Munition verfügbar ist, gibt es noch eine Möglichkeit, den Gegnern den Garaus zu machen. Bei beliebiger Waffenauswahl kann mit der sekundären Feuertaste R2 ein Lichtschuss abgegeben werden.
Wo Licht ist, ist auch Dunkelheit und damit kommt das Hauptmerkmal von Shadows of the Damned ins Spiel. Die Dunkelheit ist selbstverständlich Teil der Hölle. Sie hüllt Dämonen in undurchdringbare Hüllen und sie raubt nebenbei auch noch langsam das Leben von Garcia. Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Dunkelheit zu bekämpfen: entweder durch einen Lichtschuss auf einen der zahlreichen Ziegenköpfe – in fast jedem dunkeln Gebiet gibt es genau einen -, durch Feuerwerke, so genannte Sushi-Leuchten oder dadurch, dass man die Quelle des Dunkeln ausschaltet. Während das Feuerwerk z.B. nur temporär gegen die Dunkelheit hilft oder die Sushi-Leuchte als Schnecke mit kleiner Laterne weder schnell unterwegs noch von großer Reichweite für das ausgestrahlte Licht ist, haben manche Dämonen auch die Fähigkeit, die Ziegenkopfleuchten wieder auszuschalten, so dass man ständig aufpassen muss, nicht zu lange in der Dunkelheit zu bleiben. Dämonen, die in der Dunkelheit waren, müssen zuerst durch einen Lichtschuss verwundbar gemacht werden; sind sie verwundbar, werden sie von Lichtschüssen für kurze Zeit gelähmt und auch hier taucht ein Element von Resident Evil wieder auf: ein Button-Druck genügt, um gelähmte Gegner durch Nahkampfattacken möglichst brutal auszuschalten.
Das Spiel mit Licht und Schatten hätte auch eine gute Grundlage für spannende Rätsel sein können, doch hier schöpft Shadows of the Damned sein Potenzial leider nicht aus. Zwar gibt es kleine Rätsel, doch vielleicht gerade weil man in der Dunkelheit immer unter Zeitdruck steht, sind diese nicht besonders schwer. Auch zwischen den Kapiteln gilt es, dunkle Passagen zu durchlaufen, doch auch hier ist die Devise „Immer geradeaus und fertig.“ Zwei weitere Rätsel gibt es noch, die nichts mit Dunkelheit zu tun haben, aber selbst diese sind relativ einfach zu lösen. Die Dunkelheit hat aber auch gute Seiten, denn gerade in den Bosskämpfen sorgt sie für Abwechslung und Unterhaltung. Dabei ist es zunächst wichtig, herauszufinden, wie der Boss überhaupt verwundbar ist. Das kann im Licht, im Dunkeln, nur an manchen Stellen oder auch in Kombination mit Lichtschüssen sein. Das macht die Bosskämpfe immer interessant und wer die Bücher vor jedem Bosskampf findet, sollte sich die Zeit nehmen, um sie zu lesen und etwas über den nächsten Gegner herauszufinden.
Wichtig für das Gameplay sind außerdem die sammelbaren Objekte. Zur Heilung braucht Garcia z.B. Alkohol, denn klarerweise macht der in der Hölle untot. Es gibt ihn in den Größenordnungen heißer Sake, Tequila und Absinth. Neben Munition und Getränken finden sich in Kisten oder beim Vernichten von Gegnern aber auch noch Juwelen in weiß oder rot. Weiße Juwelen lassen sich an Automaten oder beim durchgeknallten Dämonenhändler Christopher gegen beliebige Waren eintauschen, während rote Juwelen zur Verbesserung von Waffen-Fähigkeiten und Gesundheit eingesetzt werden. Dieses kleine Rollenspielelement verhilft so zu mehr Abwehrkräften bei Garcia, höherem Schaden, schnellerem Nachladen oder größerer Kapazität bei den Waffen.
Insgesamt bietet Shadows of the Damned also ein abgedrehte japanische Version der Hölle, die mit Charme und Spaß im Horror-Survival-Genre punkten will. Das ist sicherlich Geschmackssache, doch wer nicht immer ernsthaft an die Sache herausgeht, sollte sich das Spiel zumindest mal anschauen. Die Abwechslung zwischen Licht und Dunkelheit sorgt für Spannung und Abwechslung, hätte aber durchaus für noch mehr gut sein können. Aufgrund seiner relativ geringen Spielzeit von nur etwa 8 Stunden für einen Durchgang, ist Shadows of the Damned für den passenden Spieler eine kurze, aber dennoch gelungene psychotische Interpretation der Hölle.


Bewertung:

Gameplay und Story (35%): Note 2,0
- die Story ist wenig einfallsreich, aber motiviert genügend, um sie fortzusetzen
- das Gameplay basiert auf Resident Evil 5 und wurde durchaus gelungen um das Spiel mit Licht und Schatten ergänzt
- besonders die Bosskämpfe machen Spaß, sind anspruchsvoll und abwechslungsreich gestaltet
- interessant ist auch das Setting als Survival-Horror-Spiel mit ständigem Humor zu unterlaufen
Grafik (20%): Note 2,7
- Shadows of the Damned sieht ordentlich aus, setzt aber nicht auf den Grafikhammer
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 2,3
- das Sounddesign ist sehr ansprechend, doch bewegt sich jedes Spiel mit ständigem Begleiter auf dem schmalen Grad zwischen unterhaltsam und nervtötend, während dem Helden markante und platte Sprüche gehören
Schwierigkeit (10%): Note 3,0
- schwierig sind eigentlich nur die Bosskämpfe, solange man den Schwachpunkt nicht erkannt hat
- die Rätsel sind deutlich zu einfach und die restliche Schwierigkeit besteht vor allem im Zeitdruck der Dunkelheit, da die Gegner zum Großteil eher Kanonenfutter liefern
Beschreibung / Menüführung / Tutorial (10%): Note 1,0
- dank Johnsonpedia ist der Spieler stets informiert und kann alle wichtigen Dinge auch mitten im Spiel nochmal nachschlagen, da es zu allem Neuen erstmal einen Eintrag in der Johnsonpedia gibt
Trophäen (5%): Note 1,7
- es gibt 42 bronzene, 5 silberne, 3 goldene und die Platin-Trophäe zu holen, alles nachzulesen hier:
- die meisten Trophäen verdient man dabei nebenbei, aber aufgepasst: das Spiel muss drei Mal in den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bezwungen werden, wenn man Platin haben möchte; außerdem ist die Trophy für 80 rote Juwelen nur auf Leicht machbar
Wiederspielwert (5%): Note 4,0
- da sich am Verlauf nichts ändert, lohnt sich das Wiederspielen eigentlich nur für Trophäenjäger

Gesamteindruck: Note 2,3
Shadows of the Damned hat seine Qualitäten, die aber nicht jeden ansprechen dürften. Der japanische Wahnsinn durchbricht aber geschickt das düstere Setting mit heiteren Sprüchen und lässt so für die relativ kurze Spieldauer wenigstens keine Langeweile aufkommen. Spielbestimmend ist der Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit, der schon gut umgesetzt ist, aber noch Luft nach oben bietet.

Dienstag, 7. Juni 2011

Dead Nation bzw. Das "Welcome-Back-Paket"

Nach dem Angriff auf das PlayStation Network, versucht Sony die User mit kostenlosen Angeboten wieder gnädig zu stimmen. Das ist zumindest eine nette Geste, auch wenn mir sichere Daten sehr viel lieber wären.
Grundsätzlich sind auch gute Spiele im so genannten Welcome-Back-Paket enthalten, wobei man sich pro Account (!) zwei aus fünf Spielen aussuchen kann. Das bedeutet im Klartext: Wohl denen, die entweder mehrere Benutzer an einer PlayStation registriert haben oder die – z.B. für importierte Spiele – einen zusätzlichen ausländischen PSN-Account angelegt haben. Wer drei Accounts hat, kann sich also ohne Probleme alle fünf Spiele sichern und wer noch einen ausländischen Account hat, darf sich sogar über bis zu sieben Spiele freuen.
In Deutschland wurden die interessantesten Spiele allerdings (erwartungsgemäß) durch Spiele ersetzt, die weder von der Qualität noch vom eigentlichen Preis an die international verfügbaren Spiele heranreichen, dafür aber unter 18 Jahren freigegeben sind.
Drei Spiele gibt es daher überall zum Download: Wipeout HD + Fury, Ratchet & Clank: Quest for Booty und Little Big Planet. In Deutschland kommen außerdem hinzu: Super Stardust HD und Hustle Kings, die die international verfügbaren Dead Nation und inFAMOUS ersetzt haben. Mit einem US, UK oder AT-Account ist man also durchaus reichlich beschenkt worden...

Besonders das sogar noch relativ neue PSN-Spiel Dead Nation, das Anfang März mit dem PSN Gamers’ Choice Awards als bestes PSN-exklusives Spiel ausgezeichnet wurde, hat Beachtung verdient:


Dead Nation (1424mb)
verfügbar seit: 30.10.2010
erhältlich im Welcome-Back-Paket seit dem 03.06. 2011
in diesen Stores: US, AT & UK


Trailer:




Beschreibung:

Das Prinzip von Dead Nation ist schnell erklärt: Ein oder im Koop-Modus zwei Überlebende einer Epidemie sehen sich einer Übermacht an Zombies verschiedener Klassen gegenüber und schlagen sich von Station zu Station durch. Dazu haben sie zahlreiche Waffen zur Verfügung, die größtenteils zum Standardrepertoire des Genres zählen. Dazu gehören ein Gewehr, eine Schrotflinte und eine Maschinenpistole, aber auch ausgefallenere Waffen wie ein Flammenwerfer, ein Elektroschocker oder eine Klingenkanone. Jede der Waffen lässt sich dabei in Kategorien wie Durchschlagskraft, Magazingröße usw. aufwerten. Zusätzlich stehen aber auch noch Granaten, Molotow-Cocktails oder Dynamit zur Verfügung, wenn die eigene Waffe mal nicht ausreicht.
Die Steuerung ist ebenso einfach wie das Spielprinzip. Zudem lässt sie sich beliebig einstellen, so dass jeder die Steuerung wählen kann, die ihm am besten passt. Im Wesentlichen sind die Tasten fürs Abfeuern der Waffe, das Werfen von Objekten und das Interagieren besonders notwendig und sollten deswegen fingerschonend belegt werden. Denn es gilt: Den Abzug sollte man nie loslassen und wenn ein Zombie zu nah kommt, wird er schnellstmöglich weggeschlagen.
Grafisch ist Dead Nation auf einem guten Niveau für ein PSN-exklusives Spiel. Der Kamerawinkel ist sehr hoch angesetzt, aber es handelt sich nicht um eine Draufsicht, so dass das Zielen in alle Richtungen einfach bleibt, aber das Spiel nicht zu einem 2D-Shooter wird. Die Umgebung ist stets atmosphärisch dunkel, aber es lassen sich durchaus Details erkennen. Ebenso sind die Zombies einer Klasse natürlich nicht individuell gestaltet – was bei den Massen auch überhaupt nicht möglich wäre. Aber es gibt selbstverständlich große Unterschiede zwischen den Zombieklassen, so dass man ohne Probleme erkennt, welcher Gegner am gefährlichsten werden könnte. Und kommen zu viele Zombies auf einmal, gibt es immernoch Möglichkeiten, diese z.B. durch Alarmanlagen an Autos abzulenken oder die Autos direkt in die Luft zu jagen.
Pro Mission, die zwischen 15 und 30 Minuten dauert, kommen so durchschnittlich etwa 1000 Zombies auf den Spieler zu, wobei Endgegner leider fehlen. Allerdings sind die stärkeren Zombies auch schon schwer genug zu überleben, wenn sie mehr als dreifach vertreten sind. Um dann nicht ständig neu beginnen zu müssen, gibt es innerhalb jeder Mission einige Checkpoints, in denen sich ein Waffenshop befindet. Er versorgt den Spieler mit den bereits erwähnten Waffen, Upgrades und Munition – gegen Bares versteht sich. Das wiederum befindet sich in den überall versteckten Truhen und in den Kofferräumen der herumstehenden Autos. Auch Rüstungsteile lassen sich in großen, und sehr viel besser versteckten, Truhen finden, wodurch sich kleine Effekte in Bezug auf Kraft, Ausdauer und Agilität erzielen lassen.
Außerdem stehen insgesamt fünf Schwierigkeitsstufen zur Verfügung, so dass sich auch hier alles den persönlichen Vorlieben anpassen lässt. Vom langsamen, gemütlichen Zombiejagen bis zu hin einem anstrengenden, hektischen Überlebenskampf ist alles dabei...


Bewertung:

Note 2,0

Ein Preis-/Leistungsverhältnis im Welcome-Back-Paket anzugeben bringt nicht viel. Und weil es umsonst ist, lohnt sich zumindest das Reinschauen auf jeden Fall für jeden. Wer sich für ein Zombie-Spiel zwischendurch erwärmen kann, dem sollte Dead Nation jedenfalls nicht entgehen, solange es nichts kostet. Angesichts der normalen 14,99$ im US-Store bin ich mir noch nicht sicher, ob ich es mir kaufen würde. Mir persönlich wäre es 10$ aber durchaus wert gewesen...

Darüber hinaus hat Dead Nation seinen PSN Gamers’ Choice Award aber auch verdient, da es sowohl für einen als auch für zwei Spieler Unterhaltung über insgesamt 10 Missionen, d.h. etwa 5 bis 6 Stunden verspricht. Besonders im Koop-Modus macht das Spiel viel Spaß und in den höheren Schwierigkeitsgraden ist es auch anspruchsvoll.

Wer auch noch alle Trophäen – übrigens inkl. einer Platin-Trophäe – einheimsen will, der folgt am besten diesem Guide: http://www.ps3trophies.org/forum/dead-nation/81812-trophy-guide-roadmap-loot.html

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